Donnerstag, 30. November 2017

Der vorerst letzte Tag in den USA

Wie heißt es so schön? "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei?" Das mussten wir nach zwei wunderschönen Wochen auch schmerzlich erfahren. Denn unser letzter Tag war angebrochen. So ganz wollten wir es nicht glauben, dass bereits 2 Wochen hinter uns liegen sollten. Aber ein Blick in den Kalender hat es uns leider bestätigt.

Aber wir haben nur kurz Trübsal geblasen und haben uns lieber nochmal ins Getümmel in San Francisco gestürzt. Der Tag war wieder strahlend blau ohne eine einzige Wolke oder den berühmten Nebel am Himmel. Als erstes sind wir zur berühmten Lombard Street gefahren.




Normalerweise verlaufen in Amerika ja alle Straßen nach einem festen Nord-Süd- und Ost-West-Muster. Kerzengerade und im 90-Grad-Winkel. Diese Straße aber tanzt komplett aus der Reihe. Sie schlängelt sich nämlich in engen Nadelkurven von der Hyde Street zur Leaveworth Street hinunter. Sie ist gesäumt mit wunderschönen Blumen und sollte dem einen oder anderen aus verschiedenen Hollywoodfilmen bekannt sein. Man kann links und rechts davon steile Treppen nehmen, um als Fußgänger ganz nah dran zu sein.



Wisst ihr eigentlich, warum sie so gebaut wurde? In den 20er Jahren war das Gefälle für die damaligen Autos zu steil, weshalb man mit diesen Kurven die perfekte Lösung gefunden hat. Für unsere großen Autos in der heutigen Zeit sind sie aber eine ganz schöne Herausforderung. An manchen Tagen staut es sich hier sogar immens, da alle da mal runter fahren wollen, aber ihr Auto nicht so wirklich kennen...die Randsteine sind hier ganz schön angefahren.

Danach sind wir weiter zum nächsten Ziel gefahren und konnte auf dem Weg dahin schon mal einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen:



Die Cable Cab Bahn! Man kann drei verschiedene Routen wählen. Wir haben die gewählt, die von der Fischerman´s Warf zum Union Square fährt. Man kann die Tickets immer an den Endstationen kaufen und sich dort einen Sitzplatz sichern (was zu empfehlen wäre) oder aber auch zwischendurch zusteigen und vor Ort ein Ticket lösen. Allerdings kann es sein, dass man dann wie auf dem Bild oben auf dem Trittbrett mitfahren muss. Wir waren gleich in der Früh bei der ersten Tour dabei, weshalb wir noch sehr viel Platz hatten. Zu späterer Zeit waren die Bahnen echt gestopft voll.



Hier seht ihr unseren Fahrer. Ein richtig cooler Typ, der die ganze Tour über lustige Sachen gesagt und gemacht hat. Ich hätte alleine mit ihm den ganzen Tag durch die Stadt fahren können.

Wisst ihr eigentlich, dass diese Bahnen von Seilen gezogen werden? Wir wussten das bisher nicht (ok...der Name sagt es eigentlich schon, aber da denkt man ja nicht darüber nach). Sie werden an den Schrägen gezogen und sobald die Straße kurz wieder gerade ist, muss der Fahrer die Bahn aushaken und am nächsten Seil neu einhaken. Per Hand!



Wirklich abenteuerlich, aber auch total schön. Endlich mal nicht so viel Hightech! Die Bahnen selber sind gemächlich unterwegs, so dass man die Stadt in Ruhe genießen kann. Zumindest bergauf. Bergab geht es etwas zügiger.



Die Architektur ist hier einfach einmalig. 

Einmal mussten wir stehen bleiben, da es ein kleines Problem mit dem Zugseil auf der gesamten Strecke gab. Die perfekte Gelegenheit, Fotos "von außen" zu machen.



Nach dieser Tour sind wir dann zu Fisherman´s Warf gefahren.



Mit Fischern hat das hier rein gar nichts mehr zu tun. Hier handelt es sich eher um einen großen Rummelplatz für Touristen. Es gibt hier eine ganze Reihe von Souvenirshops, Boutiquen und natürlich Restaurants, die vor allem frischen Fisch auf ihrer Karte haben. Hier haben wir auch eine für diese Gegend typische Krabbensuppe gegessen. Sie ist sehr dickflüssig und die genauen Zutaten konnten wir nur erahnen. Es war auf jeden Fall mit Sahne und evtl. Kartoffeln, aber auch mit Krabben. Serviert wird sie in einem kleinen Laib Brot. Lecker, aber auch sehr sättigend. Am Ende der Pier steht ein schönes altes Karussell. Schade, dass wir damals noch keine Kinder hatten. Es hätte ihnen gefallen.



Die Hauptattraktion aber sind die Seelöwen, die sich hier auf Pier 39 tümmeln.



Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie laut es hier war! Jeder von den Tierchen wusste was zu erzählen! Und der Gestank erst! Nichts für schwache Nasen. Aber es war super interessant, diesen Tieren so nah zu sein.



Manchmal sind sie so nah an uns vorbei geschwommen, dass man sie fast hätte anfassen können, wenn man sich nur runter gebeugt hätte. 

Aber nach ca. 1 Stunde bei den Tierchen hieß es für uns dann doch Abschied nehmen, denn die Koffer mussten noch fertig gepackt werden und der Flieger ging auch relativ früh zurück. 

Kleine Anekdote am Rande: Als wir unsere Bordkarten geholt haben, hatten wir einen gelben Strich darauf. Den hatte die Flughafenangestellte mit Filzstift darauf gemacht. Wir haben uns nichts dabei gedacht und sind zur Sicherheitskontrolle gelaufen. Aber statt uns einfach ganz normal zu kontrollieren, haben uns die Sicherheitsbeamten auf die Seite gewunken und wir mussten - ohne Schuhe, Jacke oder sonstiges - in einem Glaskasten warten. Am Eingang hat sich ein zierliches etwa 1,60m großes Beamtenpersönchen aufgestellt. Breitbeinig und mit furchtbar grimmigem Gesichtsausdruck. Ich habe mir erlaubt zu fragen, was denn eigentlich los sei?...Hätte ich mal lieber nicht. Sie hat sofort die Hand auf die Waffe gelegt und mich nur angeblafft "STAY BACK!!" Ich habe dann nochmal versucht gaaaaaaanz höflich mit ihr zu reden, aber sie hat mich nur ignoriert. Also standen wir dann 30 Minuten da rum, weil sie gerade Schichtwechsel hatten, haben uns den Hintern abgefroren, weil die Klimaanlage auf "Sibirien" eingestellt war und kuckten blöd. Jeder der anderen Reisenden konnte zu uns rein kucken und irgendwie kommt man sich dabei schon komisch vor. Wir hatten doch nichts getan! 
Als dann endlich der Schichtwechsel fertig war, mussten wir in eine Maschine steigen. Dann haben sie von unten Luft reingepustet und wir durften uns wieder anziehen und waren entlassen. Ich war dann doch neugierig und habe mal (wieder) höflich nachgefragt, was das denn jetzt sollte. Und endlich hat Fräulein "Ich-versuche-böse-zu-kucken-damit-meine-Körpergröße-kompensiert-wird" mal freundlich gekuckt und mir erklärt, dass dieser gelbe Strich auf dem Ticket das Zeichen für Routinekontrolle nach Drogen bedeutet. Na toll...sehen wir aus, als würden wir Drogen schmuggeln? Na ja...jetzt weiß ich wenigstens, dass wir wirklich clean sind *grins*.

So, das war es jetzt mit der ersten USA-Reise. Wir waren so begeistert von diesem Land, dass wir nach unserer Hochzeit nochmal eine Rundreise gemacht haben...aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal.

Bis dahin, alles Liebe,