Donnerstag, 2. Februar 2017

Ein weiterer Nationalpark!

Könnt ihr euch noch an den letzten Bericht aus unserer USA-Reise erinnern? Vor allem an diese schreckliche Nacht in Bakersfield? Nein? Dann lest hier nochmal nach. Alle anderen können gleich weiter lesen.

Wie ich euch ja berichtet habe, wollten wir hier eigentlich mal den Tag ganz entspannt angehen, ausschlafen und ganz relaxed nach Fresno fahren. Es wäre für amerikanische Verhältnisse eine kurze Fahrt gewesen und wir hätten in Fresno ein bisschen shoppen und relaxen wollen. Ja...hätte, wäre, wenn...nach zwei Stunden Schlaf sind wir wirklich schon um 6 Uhr aufgestanden, haben eilig unsere Sachen gepackt und sind weg gefahren. Nichts wie weg von diesem Motel. Unser Plan war, an einem Rastplatz zu halten und dort im Freien zu Frühstücken. Ein paar Vorräte hatten wir ja noch.

Als wir dann aber etwa 10 Minuten unterwegs waren, haben wir hinter uns ein Auto entdeckt. Erst mal ja nichts schlimmes. So etwas soll auf einer Straße ja mal vorkommen... Aber kennt ihr diese Szenen in den Filmen, wo in diesen mega breiten Autos (fragt mich jetzt bitte nicht nach der Marke!) vier jüngere Männer durch die Straßen fahren, an einem vorbei fahren, ihre Pistolen ziehen und die Passanten erschießen? Genau so ein Auto mit genau solchen Insassen sind hinter uns gefahren. Und immer auf gleichem Abstand! Sind wir schneller gefahren, haben sie das auch getan. Fuhren wir langsamer, damit sie endlich überholen konnten, fuhren auch sie langsamer. In unserem Auto war es mucksmäuschen still. Selbst den Radio haben wir aus gemacht. Was sollten wir denn tun? Es gab auch keine Ausfahrt oder ähnliches, wo wir von der Straße hätten runter fahren können...wir waren mitten in der Pampa...
Nach einer gefühlten Ewigkeit (ich glaube, in Wirklichkeit waren es nur 5 Minuten) haben die Männer dann aufgeholt und uns wurde immer mulmiger. Wollten die am Ende was von uns? Aber kurz bevor sie auf gleicher Höhe waren, kam endlich die Ausfahrt zu einem Rastplatz und wir sind panisch da raus gefahren und haben uns erst mal hinter einem Lkw versteckt.




Zum Glück sind die Kerle weiter gefahren. 

Ja, ich weiß! Das Kopfkino hat uns nochmal ganz übel mitgespielt. Ich habe nämlich einen Blick auf die vier geworfen und gesehen, dass zumindest zwei von denen geschlafen haben und die anderen beiden haben mit dem Kopf zur Musik gewippt...von wegen Gangster und Pistolen! Aber ganz ehrlich: Nach dieser Nacht wäre alles möglich gewesen! Auf diesen Schock hin haben wir erst mal das Auto am Picknickplatz geparkt und haben in Ruhe gefrühstückt...und uns hinterher den Bauch gehalten vor Lachen! Zu wenig Schlaf ist echt schädlich fürs Gehirn 😅

Endlich hatten wir auch die Zeit, um unser weiteres Programm zu diskutieren. Eigentlich war ja geplant, dass wir gegen Spätmittag nach Fresno kommen. Aber da wir ja schon so früh unterwegs waren, haben wir folgende Route geplant:



7 Stunden Fahrt sind zu schaffen, wenn man schon um halb sieben losgefahren ist. Also los. Fresno haben wir einfach links liegen lassen und sind sofort zum Yosemite Nationalpark gefahren. Hier hätten wir eigentlich am nächsten Tag einen kompletten Tag verbringen wollen. So haben wir eben nur das Kurzprogramm absolviert. Aber schon dieser kurze Stopp war grandios.




Nach der letzten Ortschaft vor dem Eingang des Nationalparks war es vor uns: Das Eingangsschild!



Und schon auf diesem kann man das Wahrzeichen des Parks erkennen: El Capitàn! Wie er in echt aussieht? Das zeige ich euch gleich.

Erst mal zur Frage: Was kann man denn hier so alles machen? Natürlich wandern, klettern, Natur genießen, picknicken, usw. Wir hatten ja ursprünglich einen ganzen Tag hier geplant. Jetzt musste es leider die typische Touristenroute sein: Mit dem Auto ins Tal, zum Yosemite Village, einmal zum Wasserfall und wieder rein ins Auto. War aber auch ganz schön.

Schon von weitem konnte man ihn auf dem Weg ins Tal sehen: El Capitàn!



Ein wahnsinnig großer Felsblock, der 2307 m hoch ist. Auf der Straße ins Tal gab es einen Punkt, von welchem man diesen tollen Ausblick hatte. Irre, oder? Und der Berg rechts hinten, der aussieht, als würde eine Welle brechen, ist der Half Dome mit seiner vertikal halbierten Kuppel. 

Aber auch von unten sieht El Capitàn noch gigantisch aus:



Atemberaubend kann ich euch sagen! Vom Parkplatz aus sind wir dann auf einem befestigten Weg zu einem Wasserfall gelaufen, der in den Prospekten und auf den Bildern im Visitor Center gigantisch aussah. Ich denke, zur richtigen Jahreszeit sieht er wirklich klasse aus...leider war bei uns absolute Trockenzeit und der Wasserfall war nur ein kleines Rinnsal *schnief*



Man kann es nur ganz leicht auf den Bildern erahnen. Normalerweise rauscht hier das Wasser nur so durch und ein Fluss fließt an den staunenden Besuchern vorbei...normalerweise...



Was den Wasserfall angeht waren wir etwas enttäuscht, gingen dann doch relativ zügig weiter und haben erst mal Schutz im Schatten gesucht. Es war nämlich schon ganz schön warm. Als wir dort gewandert sind, hatte es schon knackige 30 °C...steigend!



Picknick unterm Felsen kann auch nicht jeder machen, oder? War echt gemütlich. Die Steine sind schön ausgewaschen und man kann darauf komischerweise schön rumlümmeln. Nach einem kurzen Snack sind wir dann aber auch schon wieder weiter zum Auto...Sacramento hat gerufen!



Hier seht ihr mich übrigens vor einer Gruppe von Bäumen, die hier überall wachsen...wobei das hier die kleineren waren...

Gegen 18 Uhr sind wir dann wohlbehalten in Sacramento angekommen und haben in Old Sacramento unser Stammmotel bezogen: Das Motel 6. Und das war gut so! In unserem ursprünglichen Plan sollten wir hier nur eine Nacht verbringen und dann weiter fahren, aber wir hatten ja jetzt einen Tag übrig. Beim Abendessen in einem echt urigen Restaurant haben wir dann aber beschlossen, diesen Tag hier zu verbringen...und um es etwas spannender für den nächsten Bericht zu machen: Es hat sich mehr als gelohnt! Vor allem, dass wir in Old Sacramento waren...

Aber darüber erzähle ich euch demnächst mal mehr.

Bis dahin!